Die Böhmischen Brüder (Wählen Sie bitte die gewünschte Abteilung mit Klick auf das verlinkte Bild.)

 

Die Organisation der Böhmischen Brüder ist der geistige und geistliche Ursprung der böhmischen Emigration bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts und auch der Ansiedlung der Exulanten in Hussinetz sowie in weiteren sogenannten „böhmischen Dörfern“ in Deutschland (insbesondere in Sachsen und Preußen, einschließlich Schlesien).

 

Bis zur Hussinetz-Gründung mussten jedoch noch 300 Jahre vergehen, in denen die Böhmischen Brüder viele Schwierigkeiten zu überwinden hatten. Die schlimmste Zeit überlebten sie im 17./18. Jahrhundert. Einen Eindruck davon gewinnt man im folgenden Beitrag:

 

Noch 300 Jahre bis Hussinetz

von Hans-Dieter Langer

https://www.drhdl.de/pdfs/300JahrebisHussinetz3.pdf

 

Die Probleme der Hussitennachfolger begannen selbstverständlich sofort nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg während des 30jährigen Krieges am 8. November 1620, wie einige Einzelschicksale nachstehend belegen mögen:

 

Unbekannte Schicksale der Emigranten nach der Schlacht am Weissen Berg

Neznámé osudy emigrantů po bitvě na Bílé hoře
von O. Kortus, Vortrag auf der 2. Kulturtagung Hussinetz/Strehlen in Trebechovice/Tschechien, 2010 (siehe www.drhdl.de)

https://www.drhdl.de/pdfs/02_KortusC.pdf

 

Trotzdem sind viele hussitisch Gläubige bzw. Böhmische Brüder in Böhmen geblieben. Für sie begann nach dem kaiserlichen Toleranzedikt im Jahr 1781 ein völliger Neuaufbau:

 

Aufbau der evangelischen Gemeinden in Ost-Böhmen im „langen“
19. Jahrhundert (1781-1918)

Budování evangelických sborů ve východních Čechách v „dlouhém“
19. století (1781-1918)

von Z. Nespor, Vortrag auf der 2. Kulturtagung Hussinetz/Strehlen in Trebechovice/Tschechien, 2010 (siehe www.drhdl.de) 

https://www.drhdl.de/pdfs/01_NesporC.pdf

 

Um 1741/42 schlug jedenfalls die Stunde derer, die es in ihrer katholischen Heimat nicht mehr aushielten. Sie verstanden sich als Glaubensflüchtlinge bzw. "aus dem Land der Väter" Vertriebene mit Folgen bis nach dem 2. Weltkrieg. Doch in Wirklichkeit waren es allenfalls Wirtschaftsflüchtlinge, die zudem von Friedrich dem Großen abgeworben und mit seiner "väterlichen" Hilfe und zu seinem ökonomischen Vorteil in Preußen angesiedelt worden sind, wozu auch die sprichwörtliche Hussinetzer Gemeinschaft gehörte:

 

 

Friedrich der Große und die böhmischen Brüder
von Wolfgang Stribrny, Vortrag auf der 2. Kulturtagung Hussinetz/Strehlen in Trebechovice/Tschechien, 2010  (siehe www.drhdl.de)

https://www.drhdl.de/pdfs/03_Stribrny.pdf

 

Das böhmische Dorf in Berlin
von Manfred Motel in Studia Comeniana et Historica, Bd. 38, H. 79 (2008) S. 634-656

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