Die Verwaltung

Das Dorf Hussinetz hatte nie ein Rathaus und kam fast 200 Jahre ohne Bürgermeister aus. Dies ist sehr ungewöhnlich, und man ist zudem überrascht, dass diese Angelegenheit höchst seltsame Ursachen hat: Da ist ein wortgetreuer König, da sind extrem unbeugsame Asylanten, und da ist ein Dorf bzw. sind bäuerliche Stellenbesitzer mit Rittergutstatus bzw. mit Dominialrecht. 

Wie es dazu kam und welche langfristigen Auswirkungen daraus folgten, beschrieb Ludwig Waldecker sehr eindrucksvoll unter dem Titel "Hussinetz - Ein Beitrag zur Geschichte des preußischen Verwaltungsrechts" in der Festausgabe der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Breslau für Paul Heilbronn, S. 145-179, M&H Marcus, Breslau (1931):

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Zwei Jahrhunderte lang "regierten" das Dorf, genauer die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde (Parochie) Hussinetz, die gewählten Ältesten mit dem Pfarrer bzw. Pastor an der Spitze. Im 20. Jahrhundert bestimmten der Kirchgemeinderat und die Gemeindevertreter die Geschicke. Über die Sitzungen wurde sorgfältig Protokoll geführt. Das originale Protokollbuch für den Zeitabschnitt 9. März 1930 bis 16. Dezember 1945  befindet sich im dinglichen Bestand des Hussinetz-Museums in der Obhut des Kurators. Hier einige Auszüge aus diesem Buch (handschriftlich, A4-Format, Pappeinbände):
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