Geologie und Formung der Landschaft (Wählen Sie bitte die gewünschte Abteilung mit Klick auf das verlinkte Bild.)

 

Die frühesten Phänomene der älteren Erdgeschichte, die man heute noch an der Erdoberfläche lokalisieren kann, gehen auf die Plattentektonik zurück.

 

 

Die schlesische Landschaft und ihre Geologie erinnern vor allem an die Kollision und die Trennung von Kontinenten in den Erdzeitaltern Devon (410 - 355 Mio. Jahre) bis Trias (248 - 206 Mio. Jahre). Das Variszische Gebirge wurde aufgefaltet sowie wieder weitgehend abgetragen. Zudem sind große Teile von Schlesien mehrfach hoch gehoben sowie wieder tief abgesenkt worden, wobei Überflutungen der Urmeere stattfanden.

 

Eine geologische Übersicht

 

Diese Ereignisse mit der Folge von Rissbildungen in der Erdkruste sind stets von hydrothermalen Prozessen (Erzablagerungen!) und vom Vulkanismus begleitet worden. Dadurch wurden nicht nur die Landschaft weitergehend geformt (z.B. Teile des Zobten-Massivs) , sondern es kam auch zur geologischen Strukturierung, etwa durch Sedimentation (z.B. Marmor) und Überlagerung (z.B. Kohle). Ablagerungen durch Verwitterung und die Eiszeiten in ihrer Verbindung mit dem Oder-Urstrom hinterließen ebenfalls nachhaltige Spuren, die für die Region große landwirtschaftliche Bedeutung haben.

 

 

Über die Eiszeit in der Hussinetz-Strehlener Region veröffentlichte als erster Ernst Althaus. Unter anderem berichtete er am 27. Juli 1897 darüber vor der "Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur":

 

Hieraus leiten sich auch die sehr unterschiedlichen Bodenqualitäten und -reliefs im Flurbereich von Hussinetz ab. Immerhin wurde der am tiefsten gelegene Ortsteil (Ohle-Tal) von den bäuerlichen Dorfgründern von Anfang an als "Fettes Dorf" benannt, was ein Hinweis auf die für Hussinetzer Verhältnisse beste Bodenqualität im Schwemmland-Bereich zu verstehen ist.

 

Für den größten Schatz der Strehlen-Hussinetzer Region in Form der verschiedenen Granit- und Gabbro-Formationen (Steinbrüche!) sorgte jedoch der Plutonismus mit zwei bedeutenden Erdmantel-Intrusionen vor ca. 340 bis 330 (älterer, Strehlener Granit) und vor ca. 320 bis 300 Millionen Jahren (jüngerer, Hussinetzer Granit).

 

Dem berühmten Strehlener Granit - den auch viele Hussinetzer Steinarbeiter gebrochen und bearbeitet haben - sind zahlreiche ältere Veröffentlichungen gewidmet, so auch ein Abschnitt in einem Buch von Arthur Sachs (1906):

 

 

Vor allem wegen der industriellen Bedeutung der sehr abbauwürdigen Granit-Vorkommen - in neuerer Zeit auch zeitweise in Hussinetz/Gesiniec - gibt es hierzu eine internationale wissenschaftliche Literatur:
 

 
  Strehlener Granit/Hussinetzer Granit: Den Unterschied auf engstem Raum haben gewaltige geologische Prozesse besorgt.

 

Die Hussinetzer Geschichte ist eng mit den Steinbrüchen verbunden, siehe der Aufsatz von Hans-Dieter Langer

"Eine kleine Erd- und Naturgeschichte der „Strehlen/Hussinetzer Scholle":

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