Vom Granit in Hussinetz und Strehlen

 

Eine Skizze aus der englischsprachigen Fachliteratur (Übersetzung vom Autor) zum Plutonismus und Vulkanismus auf Gesiniec-Hussinetzer Flur mag einen Eindruck davon vermitteln, wie feurig es einst hier zugegangen ist und wie der "Zahn der Zeit" selbst riesige Berge und mächtige Erdschichten hier abgetragen hat.

 

 

 

Der nachstehende Auszug aus der „Geologischen Karte von dem Niederschlesischen Gebirge aus dem Jahr 1865“ deutet die bedeutenden Granitvorkommen rund um Nimptsch, am Zobten-Massiv und bei Strehlen-Hussinetz an. Überall erfolgte der Abbau, doch wohl keine Verwertung erlangte im Verlaufe von Jahrhunderten die große Bedeutung, die der Strehlener Granit erlangte. Die meisten Anwendungen dienten dem örtlichen Haus- und/oder Straßenbau, so auch in Hussinetz.

 

 

 

Zu einer physiko-geographischen Beschreibung der Strehlener Berge aus dem Jahre 1850 (mit vielen topographischen, landschaftlichen und geologischen Bezügen zu Strehlen, Hussinetz und den anderen "böhmischen" Dörfern) nach Moritz Sadebeck führt der folgende Link:

https://download.digitale-sammlungen.de/pdf/1458661140bsb10001058.pdf

 

Darin ist oft das sehr interessante Buch "Schlesiens curiose Denckwürdigkeiten oder vollkommener Chronick", 7 Bände, Verlag Knoch, Frankfurt a. M. (1689) zitiert:

https://books.google.de/books?id=zmhgAAAAcAAJ&printsec=frontcover#v=onepage&q=Marienstein&f=false

 

In Strehlen befindet sich der größte Granit-Steinbruch Europas.

 

  

 

 

Die Elementzusammensetzung und die Kristallstruktur plutonitisch intrudierter Tiefengesteine verbindet Hussinetz mit vielen Regionen der Welt. So belegen zum Beispiel bestimmte Verhältnisse von Seltenerden und  Erdalkali-Isotopen gemäß dem nachstehenden Nd-Sr-Diagramm die physikalische Nachbarschaft der Intrusionen (Vulkanismen) von Quérigut in den französischen Pyrenäen, um Sondalo in den italienischen Alpen, in den Nordapenninen, des Halleschen Eruptivkomplexes und des Riesengebirges (Schneekoppe!).

 

  

 

Über die Granite der Sudeten, zu denen die Strehlener und Hussinetzer Intrusionen gehören, schreiben die polnischen Autoren S. Mazur, P. Aleksandrowski und K. Turniak im Überblick: Geology, tectonic evolution and Late palaeozoic magmatism of Sudetes - an overview. Wer sich dafür interessiert, kann hier den ganzen Beitrag in englischer Sprache lesen:

/data/_uploaded/file/Geology_tectonic_evolution_and_Late_Palaeozoic_mag.pdf

 

Aufgrund der großen Strukturvarianz der hiesigen Granitvorkommen gibt es jedoch nicht nur in Strehlen, sondern gab es auch in Hussinetz Steinbrüche, und noch heute beschäftigen sich Natur- und Ingenieurwissenschaften intensiv mit dem Gesiniec-Hussinetzer Gestein. Beispiele der einschlägigen Fachliteratur finden sich hier:

 

/Fachliteratur_Granitische_Intrusionen