Über die Hussinetzer Historie (Wählen Sie bitte die gewünschte Abteilung mit Klick auf das verlinkte Bild.)

 

Die böhmische Vorzeit der Hussinetz-Gründung in Schlesien beginnt im Grunde genommen mit der deutschsprachigen Kolonisierung Ostböhmens im 12./13. Jahrhundert und der Hinrichtung des böhmischen Reformators Jan Hus im Jahr 1417. Sie endet mit der sogenannten 3. Bäuerlichen Emigration im Jahr 1742, die Friedrich der Große anzettelte, um preußische Lande, insbesondere das soeben eroberte Schlesien, mit neuen leistungsfähigen Produktionskräften zu besiedeln. Es machten sich vor allem Emigranten aus Ostböhmen auf den Weg:

 

 

 

  

Die Emigranten der Jahre 1741/42 wurden zunächst in Münsterberg untergebracht. Man verteilte sie im Laufe der Jahre in Preußen bzw. manche suchten sich auf abenteuerliche Weise selbst eine neue Existenz, auch in anderen Ländern.

 

Erst nach 7 Jahren entschieden sich die verbliebenen ca. 150 Familien, die völlig verarmt waren, zum Landkauf bei Strehlen und zur Gründung des Dorfes Hussinetz, und es folgte ein rasanter Aufbau des Anwesens ab dem Jahr 1749. Im Laufe der Zeit erwies sich das Projekt als äußerst erfolgreich. Es kam daher zu weiteren "böhmischen" Emigrantenansiedlungen, und es fand in den folgenden Jahrhunderten eine Vermischung der Bevölkerungsgruppen statt.

 

 

  

 

 

Bis zum 2. Weltkrieg verzeichnen die Kirchenbücher der Parochie Hussinetz über 30.000 "Seelen" der Gründerväter des Dorfes und ihrer Nachkommen und Anverwandten, die den evangelisch-reformierten Glauben hatten bzw. angenommen haben. Deutsche und "Böhmen", Dorfbewohner und Stadtbürger lebten 200 Jahre zusammen und entwickelten eine eigenständige regionale Kultur.